Ein Call for Papers, seltener auch Call for Participation, ist ein Aufruf, Vorschläge für Vorträge oder Aufsätze einzureichen. Diese Vorschläge sollen ein geplantes Vorhaben vorstellen, das thematisch zu der Veranstaltung oder Publikation passt. Der Aufruf umfasst hierbei meist folgende Punkte: Einen kürzen Überblick über das Vorhaben sowie die thematische Eingrenzung, eine Angabe, welchen Umfang das Paper haben soll sowie einen Einsendeschluss.
Für was gibt es Call for Papers?
Die meisten CfPs, die ihr findet, werden zu Veranstaltungen und Publikationen gehören. Veranstaltungen können Tagungen, Symposien oder Kongresse sein. Unter Publikationen fallen hingegen beispielsweise periodisch erscheinende Zeitschriften sein, aber auch Sammelbände oder Lexika.
Für erstere werden Vorträge gesucht, für letztere hingegen Aufsätze bzw. Einträge.
Schauen wir uns im folgenden einmal Call for Papers für Veranstaltungen an. Um das Ganze einfacher zu halten, nehmen wir einmal das Beispiel einer Tagung.
Warum gibt es Call for Papers?
Die Welt der Wissenschaft ist vernetzt. Aber meist nicht so vernetzt, dass die Veranstalter*innen genügend Leute kennen, um eine ganze Tagung mit ihren eigenen Kontakten zu füllen. Und selbst wenn: In der wissenschaftlichen Community ist es wichtig, neue Eindrücke zu gewinnen, Erkenntnisse zu teilen und letzten Endes auch Vortragserfahrungen zu sammeln. Und wie ginge das besser mit einem öffentlichen Aufruf?
Call for Papers werden also auch dazu genutzt, um die Tagung aktuell zu halten. Vielleicht forscht jemand gerade an genau diesem Thema, sitzt aber am anderen Ende des Landes in seiner stillen Kammer? Offene Calls ermöglichen es genau diesen Leuten, sich zu bewerben und ihre Themen in die Welt zu tragen.
Durch die Call for Papers werden Veranstaltungen heterogeter gestaltet, es gibt also mehr Diversität, sowohl thematisch als auch personell. Das kann z. B. folgende Punkte betreffen:
- Es werden aktuelle Forschungsaspekte eingebracht, die die Veranstalter*innen selbst (noch) nicht kennen.
- Verschiedene Personen(-gruppen) kommen zusammen, die über das Netzwerk der Veranstalter*innen hinausgehen.
- Der wissenschaftliche Austausch wird vorangebracht, da eben jene heterogenen Themen und Gruppen zusammentreffen.
- Neue Synergien, also Zusammenarbeiten, können entstehen und Netzwerke erweitern sich.
Nicht zu letzt sind Call for Papers auch eine Möglichkeit, die Werbetrommel für die Tagung selbst zu rühren. Ich selbst habe schon viele Tagung besucht, weil ich eigentlich nach CfP gesucht habe und dabei auf sie gestoßen bin. Obwohl ich zu den Themen selbst nichts beisteuern konnte, habe ich an den Tagungen als Besucherin teilgenommen oder sie in meinem Netzwerk geteilt.
Dieser Beitrag ist Teil der Reihe „Nach dem Studium„. Wenn ihr gerade dabei seid, euer Studium zu beenden oder euch insgesamt interessiert, was nach dem Studium so auf euch zu kommen kann, schaut doch hier vorbei!
Falls euch nun noch interessiert, wie ihr an einem Call for Papers teilnehmt oder ob ihr es tun solltet, schreibt es gerne in die Kommentare oder meldet euch bei mir auf Instagram @FrauTutorin.