Semesterferien. Zweieinhalb Monate frei. Ein Träumchen. Wer schon einmal Semesterferien hatte, weiß allerdings, dass das oft rosiger klingt, als es ist. „Eigentlich ist es ja auch nur eine vorlesungsfreie Zeit„, heißt es dann. Heute schauen wir uns an, was das eigentlich bedeutet.
Semesterferien oder vorlesungsfreie Zeit: Der Unterschied
Es mag nach „Erbsenzählerei“ klingen, aber die Unterscheidung von Semesterferien und vorlesungsfreier Zeit ist durchaus wichtig. Denn sie setzt einen realistischeren Fokus auf das, was in dieser Zeit passiert.
Es finden keine Vorlesungen statt, es ist vorlesungsfrei. Aber das bedeutet nicht, dass auch Ferien sind. Denn während Studierende keine Veranstaltungen wie Vorlesungen, Seminare oder Übungen mehr haben, rücken andere Aufgaben in den Fokus.
Vorlesungsfreie Zeit: Was das bedeutet
In der vorlesungsfreien Zeit werden Seminararbeiten verfasst und abgegeben, Studieninhalte nachbereitet und Vorbereitungen für das nächste Semester getroffen.
Das bedeutet, dass die Zeit zwischen Vorlesungsende und Vorlesungsanfang in der Regel viel gearbeitet wird. Das liegt allerdings ganz an den Prüfungsformaten und gesetzten Fristen: Wenn ihr beispielsweise keine Seminararbeiten, sondern nur Klausuren schreibt, dann habt ihr natürlich in der vorlesungsfreien Zeit weniger fürs Studium zu tun. Fristen für Hausarbeiten fallen oft auf das offizielle Ende des Semesters, was in die vorlesungsfreie Zeit fällt.
So oder so ist hier Raum für all die Dinge, die unter dem Semester nicht reinpassen. Die vorlesungsfreie Zeit ist also auch dafür gut, um (mehr) zu arbeiten und so Geld anzusparen oder aber, um praktische Erfahrungen in Form von Praktika zu sammeln.
Kurzum, in der Vorlesungsfreien Zeit fallen unter anderem folgende Aufgaben an:
- Seminararbeiten schreiben
- Praktika
- Ferienjobs
- Mitschriebe, Kopien, Zusammenfassungen abheften
- Digitales ordnen, Sicherheitskopien machen etc.
- Bürokratie, z. B. BAföG-Folgeantrag stellen
Warum trotzdem auch Semesterferien sind
Dadurch, dass keine Vorlesungen und Seminare stattfinden, gibt es in der Regel keine festen Termine. Wenn ihr also in der vorlesungsfreien Zeit nicht arbeitet oder ein Praktikum macht, bedeutet das eine freie Zeiteinteilung, ausschlafen oder aber zur Familie fahren. Also trotz allem doch auch ein bisschen Ferien.
Und auch wenn ihr viel um die Ohren habt, versucht zwischendruch einmal durchzuatmen und euch ein wenig Zeit freizuschaufeln. Denn schließlich ist die vorlesungsfreie Zeit auch dazu da, wieder Kraft fürs nächste Semester zu tanken und zu reflektieren. Quasi unsere Version von Neujahr <3
Über die Autorin
Als Studentin hat Lara Konkel alle erdenklichen Strategien getestet, die sich um Produktivität und Organisation drehen. Nach 10 Jahren Studium und einem halben Dutzend Hiwi-Stellen hat sie mithilfe dieser Methoden ihren Master mit Auszeichnung bestanden. Nach dem Studium schließlich erhielt sie die ADHS-Diagnose. Heute arbeitet sie an einer Universität in der Lehre.
Als FrauTutorin teilt Lara Konkel ihre Eindrücke und Erfahrungen rund um die Themen Organisation, Produktivität, Selbstfürsorge im Studium und neurodivergent Studieren. Aus über einem Jahrzehnt Hochschulalltag, um anderen das Studium leichter zu machen und die Sichtbarkeit von Studieren mit ADHS zu erhöhen.