Produktiv bleiben mit ADHS im Studium: Das perfekte Planungstool?

„Hast du es schon einmal mit einem Kalender probiert?“ Diese Frage kennen die meisten von uns. Aber egal ob ihr einen Überblick über euren Stundenplan halten wollt, Mensa-Dates plant oder eure To Dos im Blick behalten möchtet: Planungstools in Form von Listen und Kalendern sind für die meisten unabdingbar. Vor allem im Studium mit ADHS. Aber wie behalten wir eigentlich wirklich all diese Dinge zusammen? Heute nehme ich euch mit auf eine kleine Reise in meine Planungstools!

Welches Planungstool ist nun das richtige?

Diese Frage ist eigentlich gar nicht zu beantworten – ich habe sie trotzdem gestellt. Wieso? Weil eben genau das wichtig ist: Es gibt nicht das eine Tool, das für alle passt. Es gibt unzählige Möglichkeiten und Kombinationen und leider kann ich euch an dieser Stelle keinen anderen Rat geben als: ausprobieren!

Testet euch durch: Ist es eine digitale To Do-Liste, ein Online-Kalender oder doch das gute alte Bullet Journal? Was für euch am besten funktioniert, ist reine Geschmackssache und muss von euch selbst geprüft werden!

Übrigens wird es vermutlich nicht bei einem Tool bleiben, denn die Ansprüche ändern sich, teilweise schnell, teilweise regelmäßig, aber irgendwann ganz sicher – und das ist okay, probiert einfach ein neues Tool aus!

Welches Planungstool nutze ich selbst? 

Ich habe lange Zeit mit Bullet Journals gearbeitet. Bullet Journals haben mir genau die Freiheit gegeben, die ich brauchte, aber auch genug Struktur. Ich konnte mit jeder neuen Seite mein Vorgehen anpassen und mich somit auf jede neue Situation einstellen.

Mit der Zeit wurde mir das allerdings zu zeitaufwendig – denn Perfektionismus und die Tatsache, dass ich alles sofort aufschreiben muss, um es nicht zu vergessen, passen einfach nicht zusammen... Über Perfektionismus im Studium mit ADHS habe ich übrigens in dieser Podcastfolge auf Spotify gesprochen.

Ich bin also schließlich auf den Google Calender umgestiegen und nutze seit Jahres das gleiche System – ich meine, gestartet habe ich im Oktober 2023. Das grenzt quasi an ein Wunder, denn so lange hat noch kein System durchgehalten. Ich habe die Planung für mich perfektioniert und tatsächlich keine Termine mehr verpasst! Dazu ist übrigens auch Content Planung :-)

To Dos und Termine aufschreiben, ohne etwas zu vergessen

Termine wandern sofort in meinen Kalender. Ich notiere sie nicht auf einem Zettel, ich verschiebe es nicht auf später. Nur wenn alles an einem Ort ist, schaffe ich, den Überblick darüber zu behalten. Ein kurzes „Moment, ich trage mir das schnell ein„, ist VIEL weniger schlimm, als den Termin zu verplanen.

Wie sieht es nun mit den To Dos aus? Die landen in meiner To Do-App. Hier habe ich verschiedene Kategorien, z. B. für meine Arbeit und Projekte, aber auch wiederkehrende To Dos, wie Pflanzen gießen oder jeden Montag einen Wochenplan für meinen Dayjob erstellen.

Und wie wird aus diesen To Dos nun ein Plan?

Aus To Dos einen Tagesplan machen

Ich bin ein großer Fan davon, mehrgleisig zu fahren, wenn (mir) die Grenzen klar sind – denn sonst verzettle ich mich. Meine drei „Planungstools“ sind: Collegeblock, To Do-App, digitaler Kalender.

Ich schreibe mir morgens meine To Dos auf einem Zettel runter. Hierfür habe ich so ein eselohrigen A5-Collegeblock, der alles mitmacht, und bei dem meine innere Perfektionistin nicht meckern kann… Denn ein schönes Notizbuch wäre hierfür „viel zu schade“ – was soll ich sagen, the struggle is real.

Was ich an diesem Tag zu tun habe, das entnehme ich den Terminen in meinem Google-Kalender und meiner To Do-App. Ich schreibe alles herunter, was ich an dem Tag machen muss oder möchte und habe nun eine Liste, mit der ich mich an den Tagesplan machen kann.Wenn ich nun alles aufgelistet habe, dann trage ich die To Dos in meinen Google Kalender als Tasks ein. So habe ich bei jedem Blick in den Kalender die direkte visuelle Übersicht, was ansteht.

Oft erstelle ich mir Zeitblocke und schiebe die Tasks dann in die entsprechenden Blöcke. Dann muss ich nicht um 15:15 Uhr meine Fußnoten checken, sondern irgendwann zwischen 14:30 und 17 Uhr, eben im Block „Aufsatz korrigieren“. Denn ich kenne mich: Wenn ich das erste To Do verpasst habe, ist Land unter. So habe ich das richtige Maß an Struktur und Flexibilität.

Wieso nutze ich den Google Kalender und nicht meine To Do-App für meine Tages-Aufgaben? Ganz einfach: Die Tasks im Kalender funktionieren für mich deutlich besser, weil ich da öfter reinschaue als in die To Do-App. Hier sehe ich auch direkt, wenn ich zu viel für einen Tag geplant habe. Denn wenn ich alles aktiv auf den Tag verteilen muss, sehe ich, ob es überhaupt alles in meinen Tag passt.

Die To Do-App brauche ich aber trotzdem, weil ich sonst meine Langzeit-To Dos und die verschiedenen Projekt-To Dos, die keine konkrete Frist haben, aus den Augen verlieren würde.

Ihr seht: Es greift alles ineinander!

Nicht den Mut verlieren, wenn der Plan nicht klappt

An manchen Tagen läuft es besser als an anderen, das ist ganz normal. Wie oben geschrieben, ist nicht jedes System immer nützlich, nicht immer ist das Planungstool, das gestern noch funktioniert hat, heute das richtige. Bleibt geduldig mit euch und probiert herum, bis es für euch klappt.

Denkt dran: Das Ganze soll euch die Arbeit erleichtern und mit ein bisschen regelmäßiger Pflege nebenher laufen können. Ein System, das euch ständig mehr Arbeit macht, ist nicht nachhaltig.


Welches Planungstool nutzt ihr? Lasst es mich gerne wissen! Falls ihr am Bullet Journaln seid, dann schaut doch einmal in diesen Beitrag, in dem ich 30+ Ideen fürs Habit Tracking im Studium aufgelistet habe.

Für alle die neu hier sind: Ich bin Lara und ich teile mit euch meine Erfahrungen und Eindrücke aus über 10 Jahren Hochschulalltag. Wenn ihr mehr wissen wollt, dann schaut gerne auf meinem YouTube-Kanal vorbei oder hört in meinen Podcast Akademisch, aber anders auf Spotify rein! Wenn ihr Themenwünsche habt, lasst es mich wie immer gerne wissen!

Schreibe einen Kommentar