Und schon wieder ist es Zeit für einen Jahresrückblick! Wenn ich mir meinen letzten Rückblick 2023 auf meinem anderen Blog anschaue, dann denke ich mir: Letztes Jahr ist so viel passiert, dagegen fühlt sich das aktuelle Jahr irgendwie leer an. Aber stimmt das auch? Welcher Tag wäre besser geeignet, das letzte Jahr zu rekapitulieren, als der letzte des Jahres? Schnappt euch also ein Heißgetränk eurer Wahl und lasst uns in das erste Jahr von FrauTutorin gucken!
Die ersten Schritte: Hallo, FrauTutorin
Schon auf meinem anderen Blog, NetzTraktat, habe ich viele Inhalte rund um das Studium geteilt. Der Fokus liegt dort allerdings auf Kunstgeschichte und so fühlte es sich immer etwas seltsam an, dort allgemeine Studientipps zu geben. Aus diesem eigentlichen Unbehagen ist schließlich die Idee entstanden, das Ganze einfach aufzuteilen.
Gesagt getan. Beim Neujahrsspaziergang habe ich den Namen für das neue Projekt gefunden, direkt im Januar ging die Webseite samt erstem Blogpost online: Hallo, FrauTutorin! Im Februar ging es dann los mit @FrauTutorin auf Instagram. Mittlerweile habe ich über 30 Beiträge hochgeladen, mehr als 130 Follower*innen gewonnen und eine Menge Spaß beim Erstellen des Feeds gehabt. Es ist noch Luft nach oben, aber für den Anfang bin ich richtig happy, dass das Projekt angewachsen ist!
Im April kam dann der erste kurze Blogbeitrag, eine Ankündigung, im Oktober ging es dann los mit den richtigen Beiträgen. In der Zwischenzeit ist sehr viel im Hintergrund passiert. Mittlerweile bin ich, typisch, wieder drei Schritte weiter. Aber dazu im neuen Jahr mehr!
Das Projekt möglich machen: Zurück zur Uni
So ein neues Projekt mag ein Herzenzprojekt sein, aber neben dem Aufbau direkt schon den Druck zu haben, damit die Miete zu bezahlen, ist keine gute Idee. Zumindest für mich. Also musste eine Alternative her.
Nach dem Studium habe ich 2023 als selbstständige Kunsthistorikerin gearbeitet. Die Arbeit war spannend, aber auch sehr zeitintensiv und nervenaufreibend. Und mich hat es immer mehr zurück zur Universität gezogen, das ist halt die Welt, in der ich mich wohlfühle. Also ging die Jobsuche los, aber so ganz wusste ich nicht, wo ich landen würde. Die nächste Uni, die für mich relevante Fächer anbietet, ist knapp 100 km entfernt. Nichts, was man täglich pendeln möchte.
Schließlich habe ich mich an der FernUniversität in Hagen beworben, wo der ich aus der Ferne, eben Remote, arbeiten könnte. Long story short: Ich habe den Job bekommen!
Nun bin ich nicht nur wieder thematisch nah an dem Alltag der Studierenden, sondern kann auch selbst daran wachsen. Zum Beispiel an dem Workshop, den ich mit einer Kollegin gemeinsam leite. Oder dem Feedback, das ich Studierenden zu ihren ersten Versuchen im wissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben gebe.
Während ich quasi mein gesamtes Studium über gearbeitet habe und danach auf Honorarbasis tätig war, ist dies meine erste Anstellung, für die ich konkrete Anwesenheitszeiten habe. Ich muss Urlaub planen, Überstunden im Blick halten und werde tagtäglich zu festen Zeiten erwartet.
Wenn ich ganz ehrlich bin, und das möchte ich hier sein, fühlt sich das für meinen freiheitsliebenden Geist manchmal etwas seltsam ein. Aber so ist es im Leben. Es gibt widersprüchliche Gefühle und es kann trotzdem eine gute Entscheidung sein.
In diesem Fall, ist es für mich die beste Entscheidung gewesen. Denn ich liebe die Arbeit als Tutorin. Ich habe das Gefühl, hier wirklich etwas zu bewirken und Studierenden zu helfen. Gleichzeitig gibt mir der Job die Sicherheit, die ich in der Selbstständigkeit nicht habe. Und obwohl ich mich mit Struktur zeitweise schwer tue, brauche ich sie. Und zu all dem habe ich endlich etwas, das ich so nach dem Studium noch nie hatte: Einen echten Feierabend. Win-win-win-win also!
Neue Prioritäten setzen
Mit dieser Änderung gingen aber auch andere Umbrüche einher. In diesem Jahr war ich viel damit beschäftigt, meine Grenzen auszuloten. Abzuklopfen, wo ich mich engagieren kann, wo ich Kraft reinstecken kann. Und wo ich mich zurückziehen sollte. Als jemand, dem es schwer fällt, Grenzen zu setzen, ist das gar nicht so einfach gewesen.
Aber das erste Mal seit langem ist es nicht nur ein „weiches“ Kriterium, dass ich an bestimmten Zeiten nicht kann, sondern ein Fakt. Meine eigenen Projekte kann ich oft schieben (auch wenn ich das nicht tun sollte), aber die Arbeitszeiten beim Day-Job stehen fest. Und hier muss und möchte ich gut funktionieren.
Am schwersten ist mir das Grenzensetzen bei den Dingen gefallen, die mir trotzdem wichtig sind. Es gibt Projekte und Vorhaben, bei denen ich dabei sein möchte. Die ich mit aufbauen möchte, denen ich beim Wachsen zusehen möchte. Wo ich etwas beisteuern will und theoretisch kann. Theoretisch.
Denn mein Tag hat nur 24 Stunden und ich habe nur begrenzt Löffel (die „Löffel-Theorie“ wäre auch mal einen Beitrag wert). Und so musste ich Prioritäten setzen und das ein oder andere unangenehme Gespräch und Gefühl aushalten. Mein Learning: Es wird bislang nicht einfacher, nein zu sagen. Aber immerhin das Aushalten der Gefühle, das wird leichter.
Warum das in meinem Jahresrückblick für FrauTutorin landet? Weil auch das dazu gehört, wenn man etwas Neues aufbaut. Es sind nicht nur Kreativität, Ideen und Durchhaltevermögen gefragt, sondern auch Prioritäten, Planung und ein Gespür dafür, wann alles zu viel zu werden droht. Und dann gilt es, idealerweise rechtzeitig, Grenzen zu ziehen.
Auch in anderen Bereichen habe ich begonnen, meine Prioritäten anders zu setzen. Zum Beispiel habe ich mich aktuell etwas aus den Sozialen Medien zurückgezogen, um meine Kreativität in andere Kanäle zu stecken. Dazu aber mehr im nächsten Punkt!
Der Podcast ohne Namen?
Schon lange habe ich den Wunsch, einen Podcast zu starten. Ich habe richtig Bock darauf, meine Erkenntnisse, Erfahrungen und Gedanken zu teilen. Zum Studium, zu Organisation, Produktivität und nicht zuletzt zum Thema neurodivergent studieren (z. B. Studieren mit ADHS). Offen und ehrlich, aus erster Hand.
Und eigentlich ist alles bereit. Der Weg hierhin war lang. Ich habe Folgen geplant, mich stundenlang, ach Tage, mit Mikrofonen auseinandergesetzt, mich also lange mit all der Technik, den Inhalten, allem drum und dran beschäftigt. Und nun bin ich startklar. Wäre da nicht … der Name.
Ja, alles steht und fällt gerade mit dem Namen. Ich überlege nun schon so lange, habe so viele Möglichkeiten auf dem Teller, aber keine passt so richtig gut. Der eine Name, den ich mir ausgedacht habe, dieser eine, ist schon vergeben. Seit dem stockt das Ganze. Ich bin schließlich bei „Akademisch, aber anders“ gelandet. Einer Idee aus der ersten Stunde, vielleicht der erste Name, der mir gefiel. Er hat nicht alles, was ich mir wünsche, aber er ist vor allem eines: Gut genug!
Und tadaa, während ich diesen Jahresrückblick schrieb, habe ich den Podcast „Akademisch, aber anders“ hochgeladen. Passend zum 31. Dezember kann ich einen Haken hinter dieses Vorhaben setzen. Die erste Folge ist online.
Stay tuned und hört schon einmal auf Spotify rein!
Und was ist mit 2025?
Morgen beginnt das neue Jahr, 2025. Das fühlt sich an, wie die Zukunft. Okay, ist es gerade auch noch. Ich habe einiges vor im neuen Jahr mit FrauTutorin. Vieles ist schon in den Startlöchern, aber dazu in einem anderen Beitrag mehr!
In diesem Jahr habe ich viele Weichen gestellt und Wege geebnet, die nun, in 2025 gegangen werden können. Soviel kann ich schon einmal vorweggreifen: Alles ist und bleibt im Wandel.
Und das war auch schon mein Rückblick auf 2024! Wenn ich mir anschaue, was ich in diesem Jahr alles gestartet habe, wenn ich meine Fotos auf dem Handy anschaue und meine Tagebücher durchblättere, sehe ich, dass doch einiges los war.
Wenn es euch auch so vorkommt, als sei dieses Jahr nicht viel los gewesen, schaut euch doch auch einmal ein paar Gedankenstützen an oder macht eine Liste, was in diesem Jahr gut lief. Ihr bekommt bestimmt ein paar schöne Punkte zusammen <3
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken, die mich in diesem Jahr inspiriert, unterstützt und bestärkt haben. Und bei all den Menschen, die mir Feedback zu meiner Arbeit gegeben haben und ihre Geschichten mit mir geteilt haben. DANKE!
Und nun blicke ich gespannt auf ein neues Jahr und freue mich darauf, neue Wege zu gehen! Kommt gerne mit und bis dahin: Euch einen guten Rutsch in 2025!