Was ist ein Modul?

Ein Modul ist eine Einheit von Lehrveranstaltungen. Module sind gewissermaßen das Gerüst, aus dem ein Studium gebaut ist. Sie sind eine übergeordnete Struktur, die eine oder verschiedene Veranstaltungen, wie Seminare, Vorlesungen oder Übungen zusammenfasst. Um das Studium zu bestehen, müssen Module abgeschlossen werden. Jedes Modul umfasst eine bestimmte Menge an Leistungspunkten, die erreicht werden müssen, oft in festgelegten Veranstaltungsarten. Ihr könnt euch Module also wie leere Steckplätze vorstellen, die ihr im Laufe eures Studiums mit Veranstaltungen füllt.

Kurzer disclaimer: Dieser Beitrag soll euch einen Überblick geben und ersetzt keine Beratung. Die Belegung und Anrechnung von Veranstaltungen ist eine sehr individuelle Sache. Maßgebend sind hier immer die entsprechenden geltenden Vorgaben eurer Hochschule, Fakultät und Institute.

Wozu gibt es Module und warum sind sie wichtig?

Gemeinsam mit den Leistungspunkten (auch als LP, CP, ECTS abgekürzt) helfen Module dabei, das Studium zu regulieren. Wenn beispielsweise im Bachelor 180 ECTS-Punkte benötigt werden, gewährleisten die verschiedenen Module, also die Steckplätze, dass Absolvent*innen verschiedene Themen, Veranstaltungsformen und Prüfungen abgedeckt haben.

Es ist also in aller Regel nicht möglich, von Anfang bis Ende nur Vorlesungen zu besuchen, auch wenn man so auf die geforderte Anzahl von Leistungspunkten kommen würde.

Gleichzeitig bieten Module auch eine Struktur für Studierende. Mit ihrer Hilfe könnt ihr euch euren Stundenplan zusammenstellen, ohne ausversehen Veranstaltungen zu belegen, die ihr gar nicht zum Abschluss eures Studiums braucht. Das ist übrigens mir passiert, aber das ist eine andere Geschichte.

Hierfür muss man natürlich wissen, welche Module wichtig sind. Dazu mehr im nächsten Punkt!

Woher weiß ich, welche und wie viele Veranstaltungen ich pro Modul belegen muss?

Ein Modul steht nicht allein, sondern befindet sich im Zusammenspiel mit all den anderen Modulen des Studiengangs, die euch zum Abschluss führen. Wie sich der Studiengang mit den Modulen zusammensetzt, erfahrt ihr im sogenannten Modulhandbuch. Hier findet ihr alle relevanten Informationen zum Studienverlauf, Modulaufbau und wie ihr die entsprechenden Module füllen könnt.

Das Modulhandbuch findet ihr in der Regel ganz einfach, wenn ihr eure Hochschule, euer Studienfach, euren angestrebten Abschluss und „Modulhandbuch“ in die Suchmaschine eingebt. Beispielhaft habe ich euch das Modulhandbuch des Bachelor Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg rausgesucht, mit dem ich als Studentin gearbeitet habe. An diesem Beispiel seht ihr schon, warum Modulhandbücher im Allgemeinen nicht sehr beliebt sind: Sie sind lang und erscheinen oft unübersichtlich. Aber mit ein bisschen Geduld hat man sich schnell eingefuchst.

Damit das Ganze einfacher ist, haben einige Institute auch sogenannte Modulpläne oder Studienverlaufspläne erstellt. In diesen ist im Idealfall ganz klar aufgegliedert und dargelegt, welche Module und welche Veranstaltungen ihr im Laufe eures Studiums wann belegen solltet.

Ein beispielhafter Modulplan, eine Tabelle, aufgeteilt auf 6 Semester
Modulpläne und Studienverlaufspläne helfen euch, euer Studium zu organisieren. Hier einmal ein Beispiel von mir, wie das Ganze etwa aussehen könnte

Auf eine ähnliche Weise könnt ihr auch das Transcript of Record (das TOR) nutzen. Wenn ihr ein Blanko-TOR auf der Webseite eurer Uni/eures Instituts herunterladen könnt, dann könnt ihr hier sehen, was ihr wann wo belegen könnt. Darüber hinaus könnt ihr hier eintragen, was ihr schon belegt und abgeschlossen habt.

Vielleicht studiert ihr sogar ein Fach, in dem euch ein fester Stundenplan gestellt wird, dann habt ihr mit all dem ohnehin nichts am Hut.

Übrigens: Mit Hilfe des Modulhandbuchs oder eines Studienverlaufsplans könnt ihr einschätzen, wie viele Veranstaltungen und Leistungspunkte ihr pro Semester belegen solltet. In diesem Beitrag gehen wir der Frage auf den Grund, wie ihr euren Stundenplan realistisch und stressfrei zusammenstellt.

Woran erkenne ich, in welchem Modul eine Veranstaltung ist?

Das ist im Normalfall ganz einfach: In eurem Vorlesungsverzeichnis sollten zu jeder Veranstaltung bestimmte Angaben stehen. Dazu gehören der Titel der Veranstaltung, Ort und Uhrzeit, Lehrperson und eben auch Modul und Leistungspunkte.

Im Modulhandbuch könnt ihr euch darüber informieren, welche Abkürzungen zu welchem Modul gehören (Einführungsmodule oder Grundlagenmodule werden z. B. häufig „E-“ oder „G-Modul“ gennant). Ihr müsst also nur noch schauen, ob die Veranstaltung in den entsprechenden Steckplatz passt, der euch noch fehlt.

Muss ich mich an Module halten?

Jein. Es gibt Module, die jede*r Student*in besuchen muss, die sogenannten Pflichtmodule. Sie sind verplichtend, um das Studium abzuschließen. Diese Module sind so gestrickt, dass alle Studierenden die für den Abschluss erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten erworben haben. Zu Pflichtmodulen gehören beispielsweise Einführungsmodule oder Abschlussmodule.

Es gibt aber auch Wahlpflichtmodule. Hier gibt es eine Auswahl an Modulen, mit denen ihr euch einen von mehreren Wegen aussuchen könnt. Das kann zum Beispiel in der Vertiefungsphase eures Studium bedeuten, dass ihr euch für einen bestimmten Zweig eures Faches entscheidet.

Wahlmodule hingegen sind in der Regel ganz freiwillig. Sie umfassen Extraleistungen, die häufig nicht auf dem Abschlusszeugnis aufgeführt werden oder in die Endnote einfließen. Auch hier gibt es verschiedene Formen an verschiedenen Hochschulen. Informiert euch also rechtzeitig darüber, inwiefern zum Beispiel Noten angerechnet werden.

Kann ich eine Veranstaltungen in ein anderes Modul schieben?

Im Normalfall ordnet man eine Veranstaltung einem Modul zu und das bleibt dann so. Fall ihr euch doch einmal im Modul vertan habt, dann könnt ihr Modulzuordungen eventuell noch ändern. Hierfür braucht ihr aber wahrscheinlich die Hilfe von der Hochschule, da solche Dinge normalerweise nicht von den Studierenden selbst angepasst werden können.

Im schlimmsten Fall kann es euch passieren, dass eine Veranstaltung, wenn sie einmal verbucht ist, nicht mehr verschoben werden kann. Ihr müsstet dann besagte Veranstaltung noch einmal belegen.

Es lohnt sich also, vorab ins Modulhandbuch zu schauen oder den Studienverlaufsplan zu checken. Bei Fragen hierzu wendet euch an die Person, die für die Anrechnung zuständig ist. Wenn ihr nicht wisst, wer das ist, fragt bei eurer Studiengangskoordination oder der Studienberatung nach. Hier wird euch sicherlich geholfen!

Scheut auf keinen Fall davor zurück, euch bei der Planung eures Studiums Hilfe zu suchen. Modulhandbücher und -pläne sind gerade für Studienanfänger*innen schwer zu verstehen. Auch Studierende in höheren Semestern haben hier ihre Unsicherheiten und Missgeschicke können einmal passieren. Und das wissen die Ansprechpartner*innen.

Nichtsdestotrotz liegt es in eurer eigenen Verantwortung, euch mit dem Modulplan auseinanderzusetzen und die Veranstaltungen entsprechend zu belegen.


Ich hoffe, dass euch dieser Beitrag daher ein wenig mehr Klarheit bringen konnte! Wenn ihr weitere Fragen habt, meldet euch per DM auf Instagram oder hier in den Kommentaren. Ich freue mich darauf, von euch zu hören!

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